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  • AutorenbildMarina

Als ich meine Augen öffnete

Aktualisiert: 8. Sept. 2020

Das geschah vor 7 Jahren. In der Nachbarschaft meiner Schwiegermutter lebte ein Mann mit seiner Hündin. Irgendwann wurde er von der Polizei abgeführt und kam nie wieder zurück. Die arme Hündin blieb vor dem Haus und wartete auf die Rückkehr ihres Besitzers. Ganze 3 Jahre.


Immer, wenn wir wieder in Serbien waren, fütterten wir sie und spielten mit ihr, ich musste jede Nacht an sie denken. Damals wusste ich keinen Weg wie ich sie retten könnte - allein gelassene oder gar ausgesetzte Hunde sind in diesem Land einfach trauriger Alltag. Wir gaben ihr den Namen “Kojote”, da ich sofort Ähnlichkeiten zu einer schönen Wölfin in ihr sah. Ich habe alle Bekannten und Verwandten gefragt, ob sie jemand aufnehmen möchte, doch niemand wollte einen Straßenhund. Es war fast so, als hätte man ihr die Schuld dafür gegeben, dass sie kein Zuhause hatte.


Kurz vor meinen 40. Geburtstag fasste ich den Entschluss, Kojote zu retten und sie in das 250 km entfernte Tierheim zu bringen. Ich hatte mich unendlich auf die Rettung und auf das Wiedersehen mit Kojote gefreut! Ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht als diese arme Seele zu retten. Als wir in Serbien angekommen sind, suchte ich vergeblich nach ihr. Mein Mann schaute nur traurig zu und konnte kein Wort sagen. Als er merkte, dass ich nicht aufgab, verriet er mir schweren Herzens, dass Kojote zwei Wochen vor unserer Ankunft vom Auto überfahren wurde. Ich habe den gesamten Urlaub geweint. Auch jetzt noch, Jahre später, muss ich um Kojote weinen und kann mir nicht verzeihen, dass ich sie nicht rechtzeitig gerettet habe. Ab da schwor ich mir, ich werde nie wieder meinen Rücken kehren und nicht helfen. Ich werde alles tun um jedem, egal ob Mensch oder Tier, helfen.


Kojote, du hast mich zu dem gemacht wer ich heute bin. Du hast die vielen Hunde gerettet. Du bist es, die an meiner Seite für die Hunde kämpft.



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